Ein Espresso ist eine italienische Kaffeespezialität, bei der Wasser mit ca. 9 bar Druck durch das Kaffeepulver gepresst wird. Wir verraten Ihnen, wie eine Espressomaschine funktioniert.
Funktionsweise Siebträgermaschine Espressomaschine:
Die Espressomaschine wurde speziell für die Zubereitung von Espresso entwickelt. Im professionellen Bereich werden hauptsächlich Siebträgermaschinen für das Brühen eines original italienischen Espresso verwendet, es sind jedoch auch einfache Ausführungen für den Gebrauch zuhause erhältlich.
In einer Siebträgermaschine werden etwa 25 Milliliter Wasser, welches auf 88 bis 94 Grad Celsius erhitzt wurde, durch ein mit Espressopulver gefülltes Sieb gedrückt. Entscheidend ist dabei der Druck, der bei einer echten Espressomaschine mindestens neun und teilweise bis zu 12 bar beträgt. Die optimale Durchlaufzeit beträgt 25 Sekunden. Für einen Espresso werden etwa sieben bis 12 Gramm Kaffeemehl benötigt.
Auf Knopfdruck ermöglichen auch viele Kaffeevollautomaten die Zubereitung eines Espresso. Allerdings handelt es sich hier nicht um die originale Zubereitungsart.
Mit wie viel Druck arbeitet eine Espressomaschine?
Eine richtige Espressomaschine weist einen Druck von mindestens neun bar auf. Manche Maschinen erreichen sogar Werte von bis zu 15 bar.
TIPP! - Verwenden Sie für einen Espresso kräftige Bohnen mit einem hohen Robusta-Anteil -
Bauweise:
Eine Siebträger-Espressomaschine besitzt die folgenden Bestandteile.
Sieb:
Das Sieb ist namensgebend für die gesamte Espressomaschine und wird mit dem Kaffeepulver gefüllt. Anschließend wird es mit einem Bajonettverschluss an der Maschine befestigt.
Wassertank:
Bei den meisten Siebträgermaschinen fasst der Wassertank etwa einen Liter.
Dampflanze:
Wird dann benötigt, wenn parallel zum Espressokochen Milch aufgeschäumt werden soll, beispielsweise für einen Latte Macchiato.
Brühgruppe:
Die Brühgruppe ist das Herzstück einer Espressomaschine. Diese Brühgruppe besteht besonders aus drei Elementen. Eine spezielle Mechanik aus Ventilen und Federn ermöglicht nach dem Brühvorgang das Ableiten des verbleibenden Drucks. Weiterhin besteht die Möglichkeit, einer sogenannten „Prä-Infusion“. Hier trifft nicht sofort heißes Wasser mit hohem Druck auf das Kaffeemehl, sondern eine kleine Menge Wasser festigt es zuvor mit wenig Druck und lässt es vorquellen. Weiterhin ist auch das Element des Thermosyphon-Systems innerhalb der Brühgruppe, als eine Art Heißwasserheizung, wichtig. Ein Wasserkreislauf wird dabei vom Kessel durch die Brühgruppe geleitet mit dem Ergebnis, dass diese immer optimal beheizt ist. Lediglich bei einem langen Stillstand des Wassers durch seltene Espresso-Herstellung, kann diese überhitzt werden, so dass eine vorherige Befüllung mit kaltem, frischem Wasser erfolgen muss.
Pumpe:
Die Pumpe sorgt dafür, dass das Wasser aus dem Tank in die Brühgruppe gelangt, wo es erhitzt und zum Sieb geleitet wird. Das heiße Wasser durchfließt den Siebträger dank der Pumpe gleichmäßig.
Wasserfilter:
Bei manchen Espressomaschinen kann ein Wasserfilter eingesetzt werden, der das Wasser von Kalk befreit. Das kann den Geschmack der Kaffeespezialität verbessern.
Elektronische Einstelloptionen (PID): Für den perfekten Espresso nach persönlichem Geschmack ist es hilfreich, Angaben von Wassertemperatur zu regulieren. Außerdem schalten sich viele Maschinen automatisch ab, sobald sie nicht mehr verwendet werden. Zusätzlich gibt es die Funktion eines Shot-Timers.
Bei Espressomaschinen wird darüber hinaus zwischen verschiedenen Bauarten differenziert:
Einkreismaschine (Einkreiser):
Einkreismaschinen sind die einfachsten Ausführungen der Espressomaschine. Sie besitzen einen Boiler, der für das Erhitzen des Wassers sowie für die Dampfproduktion gleichzeitig in einem Kessel zuständig ist. Wasser und Dampf werden bei einer Einkreis-Espressomaschine ebenfalls auf demselben Weg – allerdings nacheinander an Sieb oder Lanze abgegeben.
Zweikreismaschine (Zweikreiser):
Diesen Engpass löst die Funktionsweise des Zweikreisers. Denn ein Kessel mit heißem Wasser für satten Dampf zum Aufschäumen der Milch bildet den ersten Wasserkreislauf mit Temperaturen von über 100 Grad Celsius. Dieser umschließt eine kleine Wasserkammer, in die frisches Wasser vom Tank oder Festwasseranschluss strömt. Beim Durchlaufen durch den heißeren Dampfkessel wird das Wasser auf die ideale Brühtemperatur aufgeheizt, die durch die Kombination der Durchlaufzeit und der Umgebungstemperatur bestimmt wird. So kann der gleichzeitige Bezug von Brühwasser und Dampf ohne Wartezeiten erfolgen. Bei längerem Stillstand nimmt das Wasser in der Kammer die Temperatur des Dampfkessels an, die weit über der Temperatur für die Herstellung eines Espresso liegt. Das zu beachten ist wichtig, sollten Sie über längere Zeit keinen Espresso hergestellt haben! Sie lösen ein solches Problem, indem Sie Wasser über den Brühkopf ablassen, denn so wird die Kammer vor dem Brühvorgang wieder mit frischem, kaltem Wasser gefüllt.
Dualboiler:
Diese Konstruktion ist relativ neu in der Welt des Kaffees. Zwei separate Kessel für Brühwasser und Dampf ermöglichen dabei neue Dimensionen der Kapazität und Kontrolle. Es können Espressi und Dampf bei professionellen Maschinen mit dem Dualboiler gleichzeitig hergestellt werden, ohne Schwankungen in Druck und Temperatur befürchten zu müssen. Auch können Temperatur und Druck beider Kreisläufe individuell angepasst werden.
So funktioniert die Espressomaschine:
Eine Siebträgermaschine für die Herstellung von Espresso funktioniert folgendermaßen:
Espresso Brühen erfordert eine bestimmte Wassertemperatur. Deswegen muss die Espressomaschine zunächst etwa zehn bis 15 Minuten vorheizen. In dieser Zeit heizt sich die Brühgruppe zusätzlich mit auf.
Im Kessel der Brühgruppe wird nicht nur Wasser erhitzt, sondern auch Dampf erzeugt. Dieser Dampf wird nicht an den Siebträger, sondern an die Dampflanze der Espressomaschine weitergeleitet.
Ist das Wasser aufgeheizt und betätigt man den Bedienknopf, kommt die Pumpe zum Einsatz: Diese saugt das inzwischen heiße Wasser aus dem Kessel an und leitet es unter hohem Druck bis zum Siebträger. Durch die Kompression des Kaffeepulvers läuft das Wasser nur sehr langsam durch das Sieb – der Kontakt von Wasser und Kaffeemehl nennt sich Extraktion.
In der Zwischenzeit sollten Sie den Siebträger mit Kaffeemehl befüllen und dieses mit einem Tamper festdrücken. Der Siebträger wird mit einem Bajonettverschluss fest mit der Espressomaschine befestigt.
Je nach System wird der Dampf anschließend oder gleichzeitig über ein Rohr zu der Dampflanze geführt, mit welcher Sie Milchschaum herstellen können.
Nun können Sie ihren leckeren Espresso in vollen Zügen genießen.